Übungstag, 11.06.2016

2016/06/11

Am Samstag, dem 11.06.2016 wurde erstmals ein Übungstag der FF Güttenbach durchgeführt. Die erste Übungsannahme war ein über den Ort gezogenes Unwetter, welches dabei einige Schäden verursachte. Die erste Einsatzadresse war ein Sturmschaden, bei dem sich Teile eines Blechdaches lösten. Mitten in den Sicherungsarbeiten wurde durch die Übungsleitung ein weiteres Ereignis - ein überfluteter Keller - eingespielt. Durch den Einsatzleiter wurde auf Grund der Annahme, dass weitere Adressen folgen werden, eine Einsatzleitung im Feuerwehrhaus errichtet, welche in weiterer Folge die Koordination und so manche Übungseinspielung zu bewerkstelligen hatte. Neben den überfluteten Kellern - dargestellt durch Brunnen - mussten auch umgestürzte Bäume entfernt werden. Mit dieser Übungsannahme wurde insbesondere das Arbeiten in der Einsatzleitung geübt. Im Anschluss gab es eine stärkende Mahlzeit, da bereits die nächste Einsatzübung am Programm stand.

Bei der zweiten Einsatzübung wurde das in den Monatsübungen erlernte Wissen bei Schadstoffeinsätzen gefestigt. Im Wasserwerk wurde ein Arbeitsunfall mit einer Natriumhypochloritlösung simuliert, bei dem sich unbewusst Atemgifte bildeten. Einer der beiden Mitarbeiter gelangte noch mit Schwindel ins Freie und setzte einen Notruf ab. Das verständigte Rote Kreuz stellte allerdings fest, dass sich ein zweiter Mitarbeiter noch in der Gefahrenzone befindet und alarmierte die Feuerwehr nach. Dem anwesenden Team des Roten Kreuzes der Bezirksstelle Güssing kam dabei Feuerwehr- und Notarzt Dr. Radakovits zu Hilfe. Die FF Güttenbach ging entsprechend den Erstmaßnahmen, dem Hauptaugenmerk der Übung, nach der “GAMS” und “3A” Regel vor und führte unter schwerem Atemschutz eine “Crashrettung” durch. Parallel dazu wurde ein C-Strahlrohr sowie ein Hydroschild zum Niederschlagen bzw. Abdrängen ev. Dämpfe in Stellung gebracht. Weiters wurde durch die restliche Mannschaft ein Standard-DEKO-Platz errichtet, um im Anschluss erste Dekontaminationsmaßnahmen durchzuführen. Das behelfsmäßige Abdichten und Auffangen rundeten die Übung des Atemschutztrupps ab.

In der Übungsnachbesprechung wurde auf die Sicherheitsdatenblätter bzw. auf die Gefahr von “Swimmingpool-Reiniger” hingewiesen. Den Übungsort nützte man auf Grund dem vorhandensein einer Photovoltaik-Anlage sogleich, um die Einsatzmaßnahmen bei Bränden von bzw. im Nahbereich von Photovoltaik-Anlagen zu besprechen.

Wie bereits in den vergangenen Jahren üblich, wird mit dem Roten Kreuz eine gemeinsame Übung organisiert. Hierfür wurde die Abschlussübung, ein Verkehrsunfall mit einem PKW und Moped mit mehreren verletzten Personen, geplant. Der strömende Regen (Zitat: “Im Ernstfall ist es auch nicht anders!”) zeigte keine Abneigung der TeilnehmerInnen und trug zur realitätsnahen Übungsdarstellung bei, da das Szenario auch noch im Bereich der Landesstraße Richtung St. Michael vorbereitet wurde. Wie im Ernstfall auch möglich war beim Eintreffen der Feuerwehr bereits ein First Responder anwesend. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle ab, baute einen Brandschutz auf und nahm Sicherungsmaßnahmen beim verunfallten Fahrzeug vor, damit ein gefahrloses Arbeiten der Rettungskräfte möglich ist. Mit dem zwischenzeitlich eingetroffenem Team des Roten Kreuzes - dazu zählten 3 Rettungswagen und die “SEG”-Teams der Bezirkstellen Güssing und Jennersdorf - wurde bestmöglich die Menschenrettung durchgeführt. Aufgrund eines tatsächlichen Einsatzes stieß Feuerwehr- und Notarzt Dr. Radakovits erst im Übungsverlauf dazu. Bevor man ins Feuerwehrhaus zur Verpflegung und Übungsnachbesprechung einrücken konnte, war nach der Versorgung und Abtransport der verletzten Personen auch noch die Fahrzeugbergung Aufgabe der Feuerwehr.

Während des Übungstages fanden sich einige interessierte Besucher und so mancher Übungsbeobachter u.a. Bürgermeister Leo Radakovits, Vizebürgermeister Helmut Kovacsits, Ortsstellenleiter des Roten Kreuzes Dir. Robert Wukovits, Abteilungsinspektor Franz Walter und Dr. Radakovits ein, die sich zum einen von der Schlagkraft der beiden Rettungsorganisationen überzeugten, als auch durch deren profundes Wissen zu einer weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit einbringen konnten.

An dieser Stelle möchte sich die FF Güttenbach bei allen Unternehmen/Privatpersonen hinsichtlich der Zurverfügungstellung von Objekten und deren Unterstützung bedanken!

Zu weiteren Fotos: Großübung der Freiwilligen Feuerwehr Güttenbach - meinbezirk

Fotos: Sonja Radakovits-Gruber